Die verrückten Oelsitzer haben mal wieder was ausgeheckt und nach und nach auch umgesetzt.
Anfangs
waren es nur 3 Mitglieder vom Förderverein Oelsitz e.V. die davon
überzeut waren das es gelingen könnte aus der "Mühle Oelsitz", welche
im Laufe der Zeit immer mehr zugemüllt und dem Verfall preisgegeben
unser Ortsbild verschandelte, etwas Sinnvolles zu machen.
Im Jahr 2009 begannen wir mit Insassen der Justizvolzugsanstalt Zeithain die Mühle und den Mühlengarten aufzuräumen.
2010
kamen dann drei 1€-Jober dazu, welche allerdings Zweckgebunden nur zur
Vorbereitung vom "Tag des offenen Deenkmals" eingesetzt werden durften,
dennoch hatten wir so die Möglichkeit uns um den Fuß- und Radweg
Richtung Jahnishausen zu kümmern, welcher über die Jahre zu einem 10 cm
schmalen Schlängelpfad zugewachsen war, auf dem schon einige Radfahrer
gestürzt waren, weil sie mit der Fußraste an Grasbüscheln hängen
geblieben sind. Das Ganze musste verträgich mit dem Landschafts- und
Naturschutz sein, an Technik stand uns nur Schaufel, Spaten, Schubkarre
zur verfügung und kosten durfte es
natürlich auch nichts, gut fast nichts, denn gegen Ende des Jahres
bekam unser Ortschaftsrat dann das beantragte Budget wodurch wir dann
eine Fuhre Mineralgemisch zur Befestigung der Oberfläche kaufen konnten.
Unser erster "Tag des offenen Denkmals" am 12. September 2010 war dann auch ein voller Erfolg.
So
hatten wir nach vorsichtigen Schätzungen ca. 600 Besucher, in der
Spendenbox der Mühle sind 295 Euro gelandet, die vollautomatische
Chronos-Waage von 1938 lief dank unserer schönen Müllerin Claudia
Zernitzky nahezu ununterbrochen, die Vorträge durch Herrn Euler
(von der Herstellerfirma aus Hennef b.Bonn) brachten die Bedeutung der
Waage erst richtig zur Geltung, die Pferdekutsche war genauso
unermüdlich im Einsatz, zeitweise musste ich sie sogar mit meinem
Einzylinder-Trecker nebst Kremser unterstützen, die Mühlen-Führungen
fanden reichlich Zuspruch, die Mägde mit den Wäscherollen weckten bei
vielen gute, alte Erinnerungen, das Angebot der Mühlenbäckerei wurde
von Groß und Klein sehr gut genutzt, unser kleines Dörfchen hat
wieder einmal auf sich aufmerksam gemacht und überall einen sehr guten
Eindruck hinterlassen.
Auch 2011 hatten wir wieder die Möglichkeit zwei 1€- Jober und einige Insassen der JVA Zeithain zu beschäftigen.
Damit hatten wir die Möglichkeit an der Mühle weiterzuarbeiten und den Weg Richtung Nickritz anzufangen.
Das
Dorf- und Kinderfest fand erstmals auf dem Mühlengelände statt und auch
der "Tag des offenen Denkmals" war wieder ein Erfolg. Bilder dvon
findet ihr in der Fotogalerie. Im Dezember hat es endlich geklappt, der
Mühlgraben ist (zumindest teilweise) ausgebaggert, zwei riesen
Schlammberge im Mühlgarten.
Kinder wie die Zeit
vergeht, inzwischen haben wir das Jahr 2012, sämtliche Panikmacher
bereiten sich auf den Weltuntergang vor, nur wir nicht, es geht weiter!
Seit April gibt es in und um die Mühle wieder eine bezahlten Arbeitsplatz, finanziert über den Europäischen Sozialfond
bin ich jetzt im Projekt Bürgerarbeit.
Auch
dieses Jahr dürfen wir zwei 1€-Jober beschäftigen. Vorerst sind wir
damit beschäftigt die Schlammberge zu sortieren und zu verteilen.
2013 - die Schlammberge sind Geschichte, der Mühlengarten ist wieder eine schöne grüne Wiese.
Einige
Schulklassen haben die Mühle und ihre Ausstellungen schon besucht,
besonders kommt natürlich die rotierende Transmission und das
Schaumahlen an.
Es gibt zwar immernoch kleine Problemchen, manchmal
springt eben der Hauptantriebsriemen runter, auch die Quetsche läuft
nicht besonders gut, aber das gehört dazu - sonst wäre es ja langweilig.
2014, im Frühjahr erfuhren wir das ein Interessent eine Kaufanfrage für das Mühlengrundstück an die Stadt Riesa gestellt hat.
Dieser
Interessent ist Vorstandsmitglied vom Förderverein Oelsitz e.V.
Der
sächsische Mühlenverein führte am 26.04.2014 seine Frühjahrstagung in
Riesa durch und besichtigte bei der Gelegenheit auch die Mühle Oelsitz.
Im
April veranstalteten wir das Osterfeuer im Mühlengarten, im Mai waren
die Kinder vom Kirschbergkindergarten Riesa bei uns und im Juli nutzten
die Großen aus dem selben Kindergarten das Mühlengelände für ihr
Zuckertütenfest. Zum Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag führten wir spontan ein paar Führungen durch.
Im
August besuchte uns der Schulhort Strehla, im September beteiligten wir
uns wieder am Tag des offenen Denkmals und im Oktober fand unser erstes
Oktoberfest statt. Kurz vor dem Jahresende wurde die einsturzgefährdete
Fußgängerbrücke umittelbar vor dem Wehr der Mühle durch die Stadt Riesa
abgerissen und das Ufer befestigt. Ein Ersatz ist bisher nicht geplant,
auch zum Mühlenverkauf gibt es bisher nichts neues. Das Modelprojekt
Bürgerarbeit ist beendet, am Projekt Mühle arbeiten wir dennoch weiter.
Jetzt
schreiben wir das Jahr 2016, die Verhandlungen zum Mühlenverkauf sind
scheinbar gescheitert, die verbliebenen Mühlenfreunde versuchen das
Projekt weiter am Laufen zu halten. Am deutschen Mühlentag (16.05.2016)
nehmen wir wieder teil und auch zum Tag des offenen Denkmals
(11.09.2016) öffnen wir die Mühle.
14.06.16 - Wir haben heute einen Plansichter in der Mühle Simselwitz ausgebaut.
Der Zustand ist nicht so gut aber wir tun unser bestes ihn zu erhalten.
Leider soll diese schöne kleine Mühle in der Nähe der Jahnaquelle abgerissen werden, wir werden versuchen dort noch mehr Mühlentechnik zu bergen.
Leute
wie die Zeit vergeht, jetzt haben wir schon 2019 und wir haben es noch
nicht geschafft wieder einmal nach Simselwitz zu fahren.
Leider ist Frau Philipp, die Besitzerin dieser Mühle vergangenes Jahr verstorben, mal sehen ob und wie es weitergeht.
Der
Deutsche Mühlentag am Pfingstmontag und der Tag des offenen Denkmals
sind zu festen Veranstaltungen geworden, die Bilder könnt ihr in der
Fotogalerie anschauen.
Auch Führungen durch unsere Mühle wurden
(nach Anmeldung) immer wieder durchgeführt, im letzten Jahr nutzten
diese Möglichkeit immerhin schon 7 Schulklassen und auch ca. 5 andere
Gruppen.
2019 werden wir allerdings am Tag des offenen Denkmals die
Mühle zu lassen, in Riesa findet am selben Wochenende (6.-8.9.19) der
Tag der Sachsen statt, wo wir uns am großen Umzug beteiligen werden.
2020-das Jahr mit Corona, kaum Veranstaltungen, keine Schulklassen, nichts geht mehr, total demotivierend.
2021-wir
leben noch. Ein zu gemeinnützigen Sozialstunden verurteilter junger
Mann hat sich beworben, diese bei uns ableisten zu dürfen.
Also
machen wir das, werden wenigstens die Spinnenweben weggemacht. Spinnen
sind fleißige Tiere, die weben ihre Netze trotz Corona.